Warum ist diese kleine Kröte in Gefahr?
Hier mal ein Beispiel dafür, was wir sonst noch so machen, außer bunte Bartagamen und kleine, bunte Frösche oder Geckos zu züchten 😊
Bei vielen Tieren dieser Welt reicht das „unter Schutz stellen“ inzwischen leider nicht mehr aus, um ein „Erhalten“ der Art zu garantieren. Die „Erhaltungszucht“ in zoologischen Einrichtungen, aber auch bei Privatpersonen wird zunehmend wichtiger, um das Überleben einiger Arten dauerhaft zu gewährleisten. Beliebte Tierarten wie große Säugetiere (beispielsweise Elefanten, Nashörner oder Wale) bekommen oftmals in den Medien zur besten Sendezeit die Aufmerksamkeit, welche sie für Schutzprogramme benötigen. Regelmäßig werden Spenden gesammelt, um Reservate und Schutzgebiete in den Heimatländern für diese Tiere zu schaffen und bewirtschaften zu können.
Kleine, unscheinbarere Arten bekommen diese so dringende Aufmerksamkeit leider nicht und sterben so heimlich, still und leise aus. In unserem heutigen Fall geht es um die kleine Rio-Pescado-Stummelfuß-oder Harlekinkröte (Atelopus balios). Diese kleine Kröte stammt aus Südamerika und galt bereits in den 1990er Jahren als ausgestorben, da der Chytridpilz Batrachochytrium dendrobatidis zu dramatischen Bestandseinbrüchen geführt hat. Nach intensivem Suchen wurden glücklicherweise mehrere Populationen wiederentdeckt, welche bis heute stabil erscheinen. Aber nicht nur der Pilz setzt den kleinen Kröten zu, auch die von Menschen verursachten Eingriffe in den natürlichen Lebensraum machen ein Überleben in freier Wildbahn für die Tiere fast unmöglich. Die Tieflandregenwälder Ecuadors, Lebensraum von Atelopus balios, werden derzeit enorm abgeholzt und somit der Lebensraum auf Jahrzehnte zerstört.
Schutzprojekte
Neben dem Erhaltungszuchtprojekt im Centro Jambatu de Investigacion y Conservacion de Anfibios in Quito (Ecuador) gibt es inzwischen eine weitere Ex-situ-Gruppe im Bioparque Amaru in Cuenca (Ecuador) und bei Citizen Conservation in Berlin. Der Grundstock der Tiere für Citizen Conservation stammt vom Centro Jambatu, und die Nachzuchten werden nun unter anderem in Deutschland an erfahrene Züchter wie Das Tropenparadies für zukünftige Zuchtgruppen weitergegeben, um in Absprache mit den Wissenschaftlern aus Ecuador eine weitere Ex-situ-Population aufzubauen. Die Verteilung auf mehrere Zuchtgruppen-Standorte macht insofern Sinn, dass man bei einem möglichen Einbruch bei der Zucht an einem Standort weitere, sichere Zuchtgruppen hat.
Das Team von „Das Tropenparadies Oberhausen“ hat es sich nun zur Aufgabe gemacht, seinen Beitrag zum Erhalt dieser kleinen Kröten zu leisten und hat nun einige diese Tiere in der Zucht. Da man auf dem Gebiet der Nachzucht von unbekannteren oder schwierigeren Arten bei „Das Tropenparadies Oberhausen“ bereits sehr erfahren ist und schon in der Vergangenheit größere Zuchterfolge feiern konnte, bleibt es zu hoffen, dass dies auch bei den Rio-Pescado-Stummelfuß / Harlekinkröten gelingt.
Wir werden Euch auf dem Laufenden halten und bis dahin heißt es bitte Daumen drücken.
Beitragsautor
Christian Huf
Privat pflegt der begeisterte Terrarianer momentan Rote Regenbogenboas (Epicrates c. cenchria) und Hundskopfschlinger (Corallus caninus). Christian ist also ein echter „alter Hase” in der Terraristik, der euch als Kunde bei uns im Shop mit Rat und Tat zur Seite stehen kann und bei vielen Problemen und Fragen rund um die Terraristik eine Lösung parat hat.
Christian (Jahrgang 1978) bezeichnete die Terraristik schon seit frühester Jugend als sein Steckenpferd. In der Teraristik-Abteilung bei „Zoo Jung“ in Moers, dem damals größten und umfangreichsten Zoofachgeschäft am Niederrhein, entwickelte er sich schnell zum Experten und Leiter – und das obwohl es nur sein Schüler-Nebenjob war. Dann zog neben den Strumpfbandnattern noch eine Boa Constrictor als erstes Lieblingstier im Kinderzimmer ein. Und was so begann, entwickelte sich folgerichtig zu weiteren beruflichen Stationen als Inhaber des Fachgeschäfts für Terraristik „Galeria Tropica“ in Oberhausen (bis 2008), Leiter des „Terraristika Shops“ in Recklinghausen (bis 2020), Mit-Organisator der Terrarienbörse „Terra Ruhr“ in Recklinghausen (bis 2020).