Leiocephalus personatus - Bunter Maskenleguan
Der Bunte Maskenleguan (Leiocephalus personatus) zählt eigentlich zu den Klassikern in der Terraristik… schon in den 90ern wurde diese Tiere, oft zusammen mit den Glattkopfleguanen (Leiocephalus schreibersi), als Wildfänge für kleines Geld im örtlichen Zoofachhandel angeboten. Damals wurde auf das Nachzüchten noch keinen so großen Wert gelegt, da der „Nachschub“ an neuen, günstigen Tieren ja gesichert war. Erst als die Importe von Haiti ausblieben und die Tiere immer seltener zu bekommen waren, hat man sich mehr mit der Zucht dieser schönen, kleinen Leguane beschäftigt.
Personalien
Die Bunten Maskenleguane werden ca. 20cm groß. Dabei entfällt ein Großteil der Länge auf den Schwanz. Mit diesem „wippen“ manche Tiere bei Erregung auf und ab oder rollen ihn zusammen, was ihnen den Spitznamen „Haiti Curlytail Lizard“ eingebracht hat. Die Tiere können in Terrarienhaltung 10 Jahre und älter werden.
Die Färbung der Bunten Maskenleguane ist variabel: Namensgebend ist die schwarze „Maske“ bei den Männchen, welche sich von den Augen bis über die Ohren erstreckt. Der restliche Körper ist bei den männlichen Tieren rot, gelb und grün gesprenkelt. Die weiblichen Tiere sind eher unscheinbar grau/braun gefärbt. Wenn sich bei Jungtieren Grüntöne an den Beinen erkennen lassen, handelt es sich in 99% der Fälle um ein männliches Tier.
Ihr natürlicher Lebensraum erstreckt sich auf Hispaniola über das westliche Haiti und die Dominikanische Republik.
In ihrer natürlichen Heimat bewohnen diese Leguane trockene, sonnige Biotope in Strandnähe, Kakteensteppen und lichten Wäldern. Diese Bedingungen sollten im Terrarium möglichst realistisch nachgebildet werden. Dazu gehört vor allem eine leistungsstarke UV-Beleuchtung in Kombination mit einer Tageslichtlampe, um tagsüber lokale Temperaturen von etwa 35 °C zu erreichen. Nachts darf die Temperatur auf 20–22 °C absinken.
Als Bodengrund eignet sich ein leicht grabfähiges Lehm-Sand-Gemisch. Besonders wichtig ist dabei die Wahl des Sands: Er sollte keinesfalls scharfkantig sein, um Hautreizungen zu vermeiden. Bewährt hat sich feiner, abgerundeter Spielsand, der für die empfindliche Haut der Tiere unbedenklich ist.
Zur Strukturierung des Terrariums empfehlen sich große Wurzeln und Steine, auf denen sich die Tiere gerne sonnen und ausruhen. Robuste Pflanzen wie kleine Sansevierien (Schwiegermutterzungen) sind nicht nur optisch passend für ein Steppenterrarium, sondern tragen auch zu einem angenehmen Mikroklima und einer leicht erhöhten Luftfeuchtigkeit bei. Eine kleine, flache Wasserschale rundet die Einrichtung ab.
Für ein Pärchen Bunter Maskenleguane sollte das Terrarium mindestens 80 × 50 × 50 cm (L × B × H) groß sein. Wir empfehlen jedoch eine Größe ab 100 × 50 × 50 cm oder mehr, da die Tiere in größeren Becken deutlich aktiver sind und ihr natürliches Verhalten besser zeigen können. Die Haltung sollte ausschließlich paarweise erfolgen, da die Tiere untereinander stark territorial sind – und das gilt nicht nur für Männchen, sondern auch für Weibchen.
Die Zucht
Wer züchten möchte, sollte darauf achten, die Eiablage rechtzeitig zu erkennen – vor allem, wenn sie im sandigen Bodengrund erfolgt. In unserer Zucht haben sich spezielle Eiablageboxen mit sandigem Substrat bewährt. Diese Rückzugsorte werden von den Weibchen gerne angenommen, um ihre Eier in Ruhe abzulegen.
Ein Weibchen legt in der Regel 2-3 Mal pro Jahr ein Gelege mit bis zu 8 Eiern. Der Auslöser für die Paarung ist eine vorhergehende Ruhephase von etwa zwei bis drei Monaten bei einer Temperatur von rund 15 °C – eine sogenannte „Winterpause“, die den natürlichen Jahreszyklus simuliert.
Ernährung
Die Nahrung besteht bei den Bunten Maskenleguanen aus den üblichen, verfügbaren Futtertieren wie Heimchen, Grillen, kleinen Schaben, kleinen Heuschrecken usw. Wie üblich, sollten auch hier die Futtertiere vor dem Verfüttern angefüttert und zum Verfüttern mit Vitamin – und Mineralstoffen bestäubt werden. Ab und an kann man auch mal Beeren und Grünfutter anbieten.
Fazit
Die Bunten Maskenleguane sind leicht zu haltende, dankbare Pfleglinge, welche für den Anfänger in der Terraristik sehr gut geeignet sind. Die Tiere sind aktiv, aufmerksam, friedlich, interessant zu beobachten und leicht an die Hand des Pflegers zu gewöhnen