Die heimische Tierwelt ist immer mehr durch die Zerstörung und den Wegfall ihres Lebensraumes bedroht. Um diesen „Trend“ etwas entgegen zusetzen, kann man im eigenen Garten, Schrebergarten oder selbst im Hinterhof einer Großstadt ohne großen Aufwand Lebensräume für verschiedene Tierarten schaffen.
Garten oder Schrebergarten
Wenn man in der glücklichen Situation ist, über einen eigenen Garten oder eine Fläche in einem Kleingarten zu verfügen, hat man natürlich den Jackpot gezogen, wenn man etwas Nützliches zum Schutz für die heimische Tier- und Pflanzenwelt beitragen möchte. Auf solchen Flächen lassen sich gut Biotope für Amphibien, Reptilien, Insekten und viele weitere Tier- und Pflanzenarten anlegen.
Für die meisten Amphibien reicht ein etwa 90 cm tiefer Teich völlig aus, um auch den Winter sicher und frostfrei auf dem Boden ruhend zu verbringen. Wichtig sind hier flach auslaufende Uferzonen, welche mit Steinen und Pflanzen gestaltet werden. In diesen flachen Uferzonen sammeln sich die Amphibien (Frösche, Kröten, Salamander und Molche) im Frühjahr zur Paarung. Der Laich wird dann im Flachwasser zwischen Kieseln und Wasserpflanzen abgelegt. Den Rest des Jahres verbringen viele Arten außerhalb des Gewässers, verborgen unter Steinen und Wurzeln. Das Umfeld sollte also direkt so gestaltet werden, dass die Tiere auch außerhalb des Gewässers Schutz und Nahrung finden. Man sollte also Pflanzen wählen, welche Insekten anlocken, unterschiedliche Verstecke anbieten (zum Beispiel Steinhaufen aus Steinplatten unterschiedlicher Größe, unter denen die Tiere Schutz finden), große, alte Wurzeln usw. Diese Rückzugsorte werden übrigens nicht nur von Amphibien genutzt, sondern auch von anderen Tieren wie Blindschleichen, Ringelnattern oder den Zaun- und Mauereidechsen, um nur einige zu nennen.
Hinterhof
Man kann solch ein Biotop natürlich auch in einem Hinterhof schaffen, aber die Wahrscheinlichkeit, dass Tiere dort von selbst zuwandern und sich ansiedeln, ist sehr gering.
Was man überall machen kann:
Egal ob man über einen Garten oder einen Hinterhof verfügt, ein paar Maßnahmen zum Schutz der heimischen Tierwelt kann man überall einrichten. Als Beispiel seien hier einmal die bekannten „Insektenhotels“ oder aber auch Kästen für Fledermäuse genannt. Die im Handel erhältlichen „Insektenhotels“ sind zwar gut gemeint, aber eigentlich überhaupt nicht geeignet, verschiedenen Arten Schutz zu bieten. Warum? Ganz einfach: Die Arten, welche durch die unterschiedlichen „Schutzbereiche“ in einem Insektenhotel angezogen werden, sind untereinander oftmals aggressiv oder sogar Fressfeinde! Sinnvoller ist es da, an verschiedenen Stellen Schutzräume für immer nur eine bestimmte Art zu schaffen.
Gutes für fliegende Bewohner
Kästen für Fledermäuse: Die im Handel erhältlichen Kästen für Fledermäuse machen selbst in Großstädten Sinn, denn auch hier leben, tagsüber versteckt in alten Gemäuern oder Dachgiebeln, oftmals unterschiedliche Arten. Diese schwärmen dann in der Dämmerung aus, um in Parks, am Stadtrand oder über Gewässer nach Insekten zu jagen.
Fazit
Egal ob großflächiger Garten im Grünen oder kleiner Hinterhof in einer Großstadt: Überall besteht also die Möglichkeit, kleine Biotope für die unterschiedlichsten Tierarten zu schaffen. Man wird sich wundern, wie schnell solch künstlich angelegte Lebensräume von den unterschiedlichsten Tierarten bevölkert und in Beschlag genommen werden. Auch wenn es am Ende vielleicht „nur“ ein paar Wildbienen oder Schmetterlinge sind, die sich über die gesäten Wildblumen freuen – in dem Moment weiß man, das man alles richtig gemacht hat!
Und wer zusätzlich Freude an besonderen Arten hat: Diese vier – Chinesische Rotbauchunke, Bergmolch, Mauereidechse und Ruineneidechse – lassen sich im Sommer auch in einer gut strukturierten, ausbruchsicheren Freilandanlage artgerecht halten.
Beitragsautor
Christian Huf
Privat pflegt der begeisterte Terrarianer momentan Rote Regenbogenboas (Epicrates c. cenchria) und Hundskopfschlinger (Corallus caninus). Christian ist also ein echter „alter Hase“ in der Terraristik, der euch als Kunde bei uns im Shop mit Rat und Tat zur Seite stehen kann und bei vielen Problemen und Fragen rund um die Terraristik eine Lösung parat hat.
Christian (Jahrgang 1978) bezeichnete die Terraristik schon seit frühester Jugend als sein Steckenpferd. In der Teraristik-Abteilung bei „Zoo Jung“ in Moers, dem damals größten und umfangreichsten Zoofachgeschäft am Niederrhein, entwickelte er sich schnell zum Experten und Leiter – und das obwohl es nur sein Schüler-Nebenjob war. Dann zog neben den Strumpfbandnattern noch eine Boa Constrictor als erstes Lieblingstier im Kinderzimmer ein. Und was so begann, entwickelte sich folgerichtig zu weiteren beruflichen Stationen als Inhaber des Fachgeschäfts für Terraristik „Galeria Tropica“ in Oberhausen (bis 2008), Leiter des „Terraristika Shops“ in Recklinghausen (bis 2020), Mit-Organisator der Terrarienbörse „Terra Ruhr“ in Recklinghausen (bis 2020).