Der Moorfrosch – Lurch des Jahres 2025!

Was ist der "Lurch des Jahres" überhaupt?

Seit 2006 gibt es die „Lurch- oder Reptil des Jahres“-Aktion der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde e.V. (DGHT) in Deutschland. Sinn und Zweck dieser Aktion ist es, gezielt auf bestimmte heimische Reptilien und Amphibienarten und deren Gefährdung aufmerksam zu machen.

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Wer ist der Moorfrosch?

Der deutsche Name Moorfrosch (Rana aravalis) bezieht sich auf den typischen Lebensraum dieser Tiere. Dieser besteht überwiegend aus Mooren, Sümpfen, Auen und dem Umland. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Nordfrankreich bis nach Russland östlich des Baikalsees sowie von Nordfinnland bis in die Ukraine. Damit besiedelt der Moorfrosch das größte Areal aller Froschlurche der Gattung Rana!

In Deutschland ist der Moorfrosch in allen Bundesländern (mit Ausnahme des Saarlandes) nachgewiesen.

Er ist ein schlanker, fast leicht gedrungener Frosch mit kurzer, zugespitzter Schnauze. Mit einer Kopf-Rumpf-Länge von gerade einmal 4-6 cm zählt er zu den kleinsten Braunfröschen in Deutschland. Hinter den Augen liegt ein großer, dunkel gefärbter Schläfenfleck, welcher sich bis zum Oberarmansatz zieht. Der Rest vom Körper ist sowohl bei männlichen wie auch bei den weiblichen Tieren meist in verschiedenen Brauntönen gehalten. Auf dem Rücken verlaufen oftmals Streifen vom Kopf bis zum Rumpf.

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Was den Moorfrosch so einzigartig macht, ist sein Erscheinungsbild während der Paarungszeit:

Während dieser Zeit sammelt sich bei den Männchen Lymphflüssigkeit im Unterhautgewebe, welches den Frosch „schwabbelig“ erscheinen lässt. Die Männchen verfärben sich in der Paarungszeit für ein paar Tage und sind dann oftmals intensiv blau bis violett gefärbt.                

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Gefährdung der Moorfrösche

Die Lebensräume der Moorfrösche, die Nieder- und Hochmoore, sind durch Trockenlegung und Bebauung stark gefährdet und befinden sich in den gesamten Verbreitungsgebieten im Rückgang. Im norddeutschen Tiefland erlitten die Lebensräume durch großflächige Maßnahmen der Bodenverbesserung für beispielsweise Ackerbau der Niedermoore und Abbau von Torf in den Hochmooren einen Verlust von mehr als 90%! Sie zählen zu den am meisten gefährdeten Lebensräumen – und das nicht nur in Deutschland!

Aber nicht nur die Moore bieten den Tieren Laichgewässer: Auch Überflutungsflächen, Auwälder, kleine Teiche, Pfützen und flache Seen dienen den Tieren zur Fortpflanzung. Leider werden auch diese Biotope durch Trockenlegung, Bebauung usw. immer seltener.

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was können wir tun?

Für uns Grund genug, auf die Gefährdung dieser Amphibien aufmerksam zu machen und Euch für deren Schutz zu sensibilisieren. Aber was kann man tun? Ob bei Euch Moorfrösche vorkommen, erfahrt ihr am einfachsten beim ortsansässigen Natur- oder Tierschutzverein, beim Förster etc.

Wenn Ihr die Möglichkeit haben solltet, kann ein kleines Biotop schon als Laichgewässer dienen. Dazu möglichst einen flachen Teich mit breiter Ufergestaltung ausheben, mit Sand und kleinen Kieseln die Pflanzzonen befüllen und mit Pflanzen wie Sumpfdotterblume und Binse bepflanzen. Für die tieferen Zonen eignen sich Hornkraut und Wasserpest ganz gut. Da Moorfrosche nicht im Teich überwintern, muss das Loch nicht tief ausgehoben werden. Ein Wasserstand von 30 cm reicht für ein erfolgreiches ablaichen und aufziehen der Kaulquappen vollkommen aus. Um aber auch anderen heimischen, gefährdeten Arten wie Molchen, Salamandern, Kröten, Wasserfröschen etc. einen Lebensraum zu bieten, empfehlen wir eine Wassertiefe an tiefster Stelle von wenigstens 90 cm, damit die Tiere den Winter gefahrlos und frostfrei überstehen können. Das Umfeld des Teiches sollte mit allerhand Totholz, großen, geschichteten Steinplatten, Farnen und Stauden gestaltet und bepflanzt sein. Die Tiere verlassen nach der Paarungszeit wieder das Wasser und ziehen sich ins bepflanzte Umfeld zurück, um dort unter Totholz zu überwintern.   

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Autoren

Christian Huf

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